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Ziele und Visionen

  • Autorenbild: Arno Schikowsky
    Arno Schikowsky
  • 8. Juni 2020
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Juni 2020


Du wirst immer wieder Menschen kennenlernen, die sehr erfolgreich sind. Du wirst

dir denken wie macht der das? Du hast immer drei Möglichkeiten, die passieren,

wenn dir jemand seine Story erzählt.


Möglichkeit 1:

Du wirst neidisch. Du denkst dir: Warum er und nicht ich.

Möglichkeit 2:

Du fragst dich: Der hat ein Geheimnis, das er mir nicht sagen will.

Möglichkeit 3:

Wow. Diese Person zeigt mir, was möglich ist.


Ob du Gestern, vor 2 Monaten oder vor Jahren begonnen hast dein Leben zu verändern, es zählt immer was für eine Entscheidung du triffst. Für mich war immer Möglichkeit 3 die einzig richtige. Wichtig ist, wenn du etwas Neues beginnst: Entweder du positionierst dich oder du positionierst dich nicht. Entweder du positionierst dich allen Menschen gegenüber: Deiner Familie, deinen Freunden und allen anderen, oder eben nicht. Aber vor allem positionierst du dich dir selbst gegenüber. Ziehe es einfach durch. Dann wirst du erfolgreich werden.

Meine Geschichte beginnt in meiner Jugend. Ich hatte eine tolle Kindheit. Meine Eltern und Großeltern haben mich in allem was ich gemacht habe bestärkt. Es gab niemals ein „das kannst du nicht“ oder „lass das sein“. Vielmehr bekam ich immer wieder zu hören „du machst das schon“ oder wenn ich mal wieder was zerlegt habe hieß es „pass aber auf beim zusammenbauen“. Dafür bin ich meinen Eltern bis heute sehr dankbar. In meinem „Freundeskreis“ lief das schon etwas anders ab. Ich weiß nicht ob du das kennst, aber wenn mal eine Party stattfand oder ein größeres Event, war ich der letzte der eingeladen wurde. Ich musste mir meine „Freundschaften“ immer erkämpfen. Das hing wahrscheinlich daran, dass ich ein Partymuffel war. Alkohol war nie so mein Ding. Ich hatte aber Träume. Einer davon war immer Muskeln zu haben. Ja ich weiß, jetzt werden wieder einige denken „Muskeln“. Der hat doch Komplexe. Vielleicht war das auch so. Aber aus irgendeinem

Grund hat mich das eben fasziniert. Ich wollte nicht nur muskulös sein, sondern ich wollte auf einer Bühne stehen und Wettkämpfe bestreiten. Ein großes Vorbild für mich war damals Arnold Schwarzenegger. Er verkörperte genau das, was ich werden wollte. Er war erfolgreich in allem was er tat. Ich bewundere so etwas. Ich bewundere Menschen, die ihre Ziele verfolgen. Die, wenn sie straucheln, wieder aufstehen und weitermachen. Egal was die Menschen sagen. Ich stellte mir vor, und das schon mit 14 Jahren, irgendwann bei der deutschen Meisterschaft auf der Bühne zu stehen. Diese Vision war so stark, dass es mir nicht mehr aus dem Kopf ging. So fing ich an zu trainieren. Anfangs nur zu Hause. Ich machte jeden Tag Liegestütze und begann mit Lauftraining. Mit 16 meldetet ich mich dann im Fitnessstudio an und begann zu trainieren. Ich trainierte wie ein Verrückter. Jeden

Tag. Fast 3 Stunden. 7 Tage die Woche. Das ganze Jahr hindurch. Ohne Pause. Ich

war damals der Meinung das ist o.k. Einen richtigen Trainer hatte ich nicht. Als ich dann meinen ersten Wettkampf besuchte (als Zuschauer) war ich extrem demotiviert. All das Training und all die Schmerzen hatten mich nicht wirklich n.her an mein Ziel gebracht. Mir wurde klar, dass ich was ändern musste. Ich musste mich mit Menschen treffen, die da sind, wo ich hinwollte. Das war meine erste Erkenntnis und der Start in ein neues Leben. übrigens zieht sich das bis heute durch mein Leben. In meinem damaligen Fitnessclub war ein Trainer der schon Wettkämpfe bestritt. Ich begann mich mit ihm regelmäßig zu treffen. Er war der erste, der mir das Training beibrachte und mich mit dem Thema Ernährung infizierte. Damals war die „Szene“ im Bodybuilding in München. Latham (mein Trainier) nahm mich regelm..ig mit. So bekam ich auch zu anderen Sportlern Kontakt. Einer davon war mein zukünftiger Mentor Paul. Ich trainierte weitere 8 Jahre jeden Tag, immer die Vision vor Augen wie ich auf der Bühne stehe. Dann kam die Zeit, wo ich begann an Wettkämpfen teilzunehmen

(zumindest dachte ich das). Paul lud mich spontan ein bei ihm in München die letzten Wochen vor dem Wettkampf zu übernachten. Somit konnte er mir den letzten Schliff geben. Voraussetzung war, dass ich bis dahin das „Posen“ gelernt habe. Beim Bodybuilding ist die „Kür“ eines der entscheidendsten Kriterien beim Wettkampf. Das Problem war, dass zu diesem Zeitpunkt mein Trainer Latham nicht mehr im Studio gearbeitet hat. Allerdings hatte er mir versprochen, dass ich, bevor ich zu Paul fahre, bei ihm vorbeikommen kann damit wir meine „Kür“ optimieren und ich bei Paul das versprochene „Posing“ beherrschte. Also machte ich mich an einem verregneten Aprilmorgen auf den Weg zu Latham nach Markt Schwaben. Ich weiß noch, dass ich damals einen alten blauen VW Passat hatte. Als ich bei Latham ankam, was soll ich sagen, war er nicht da. Ich wartete. Es regnete in Strömen. Ich wartete weitere 4 Stunden. Es war kalt. Ich fror. Ihr könnt euch vorstellen was da in meinem Kopf abging. „Fahr nach Hause“. „Es bringt doch nichts“. Ohne richtiges „Posing“ schickt dich Paul sowieso nach Hause. Aber da war auch die Vision. Der Traum an dem ich so viele Jahre gearbeitet hatte. Ich sah mich auf der Bühne. Strahlend. Glücklich. Alles erreicht zu haben. Was sollte ich tun???

Ich beschloss trotz meiner Angst zu fahren. Meine Vision war stärker als meine Zweifel.

Allerdings wusste ich noch nicht, was da auf mich zukam. Es war der Alptraum. Ich fuhr also nach München. Genauer nach Olching. Ihr müsst wissen, Fitnessclubs waren damals etwas anders. Nicht so luxuriös wie heute. Ich stieg also von meinem Auto aus und stand vor einem alten Wohnhaus. Um reinzukommen musste ich klingeln. Ich ging in den 4. Stock auf knarzenden alten Treppen hoch. Dann stand ich vor der Eingangstüre des „Fitnessclubs“. Ich läutete. Die Türe ging auf! Ich ging rein. Der „Fitnessclub“ war eine umgebaute 5 Zimmerwohnung. Am Eingang war eine provisorische Bar aufgebaut. Davor saßen fünf „Koffer“. Fünf Bodybuilder die zweimal so breit waren wie ich. Dazu hatte jeder eine Zigarette im Mund. Es war rauchverhangen. Die Luft war stickig. Ich dachte mir

„hoffentlich überlebe ich das“. Ich stellte mich vor und sagte das mich Paul erwartet.

Einer schrie „PAUL, ARNO IST DA“. Paul kam sofort und begrüßte mich freudestrahlend. Das erste was er zu mir sagte, (ich hatte noch meinen Koffer in der Hand): „Komm Arno, zeige uns doch mal dein Posing. Zieh dich aus“. Nun begann der Alptraum. Ich zog mich aus und begann zu „posen“. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich schon den Ersten wie er sich die Augen zuhielt. Dann der Zweite, der Dritte. Nach geschlagenen 1 . Minuten waren Paul und ich alleine. Paul sah mich an. Ich sah Paul an. Es war kein Lächeln mehr in seinem Gesicht. Paul schüttelte den Kopf. Und sagte „Arno, wir müssen von vorne neu beginnen“.

Ich weiß nicht ob ihr euch das vorstellen könnt. Ich war sowieso schon unsicher.

Anerkennung sieht anders aus. Aber mein Traum war stärker. Paul machte mir eine Strategie wie ich aus dem Dilemma herauskam. Ernährung und Training. Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens. Aber auch die Schönsten. Meine ersten Wettkämpfe habe ich gewonnen. Das schönste für mich war allerdings, dass mein Vater, der zwar immer zu mir gehalten hatte, aber mit Bodybuilding so gar nichts anfangen konnte, bei meinem ersten Wettkampf dabei war. Als ich dann 1996 bei der Europameisterschaftsqualifikation in Magdeburg den ersten Platz im Schwergewicht ergatterte, waren alle meine Träume Wirklichkeit geworden. All die Schmerzen, all das Training, all die verlorenen Beziehungen

waren in diesem Moment vergessen. Ich hatte meinen Traum erreicht.


Was möchte ich dir mit dieser Geschichte sagen?


Habe einen Traum, eine Vision. Glaube ganz fest daran. Fokussiere

diesen Traum und blicke niemals auf den Weg dahin. Dann wirst du

die Hindernisse überwinden. Schluchten durchqueren. Berge besteigen

und am Ende dein Ziel erreichen. Jedes Ziel. Blickst du aber auf

den Weg. Siehst du die Hindernisse, die Schlucht, den Berg, den es zu

überwinden gilt und du wirst wahrscheinlich dein Ziel nie erreichen.

Suche dir Menschen, die da sind, wo du hinwillst. Mache das was sie dir sagen,

denn diese Menschen wissen ja offensichtlich wie es funktioniert.

 
 
 

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